Gesher

Willkommen im kibbuz gesher Willkommen in Gesher (Bild: Klaus Riebel)

Gesher (hebräisch: גֶּשֶׁר) heißt zu deutsch "Brücke". Der Name ist unser Programm: Wir verstehen uns sowohl als Brücke zwischen der christentlichen Mehrheitskultur und der jüdischen Kultur hier bei uns in Deutschland als auch als Brücke zwischen Deutschland und Israel.

Im Bet-Sche’an-Tal im Nordosten Israels gibt es einen Kibbutz, der den Namen Gesher trägt. Im Jahre 1939 gründeten ihn Einwanderer aus Deutschland. Es liegt 10 km südlich des Kibbuz Degania Aleph und 15 km südlich von Tiberias. Heute leben im Kibbuz etwa 500 Einwohner. Dieses Gesher verdankt seinen Namen allerdings dem benachbarten Wasserkraftwerk und der Jordanbrücke „Naharajim“ (deutsch „zwei Flüsse“).

Das Kibbutz Gesher (Foto: Hanay / Wikimedia Commons)

Das Kibbuzgebiet wurde 1939 mit Hilfe von Edmond de Rothschild gekauft. Aufgebaut wurde der Kibbuz von einer Gruppe Juden, die in Palästina geboren wurden, Mitglieder der Jugendbewegung Histadrut ha-No’ar ha-Owed we-ha-Lomed (deutsch: „Verband der Arbeiter- und Studentenjugend“) und einer Gruppe von jungen Juden aus Deutschland. Später folgten ihnen weitere jüdische Einwanderer aus Polen, Deutschland, Österreich und weitere palästinische Juden.

Im April bis Mai 1948 lag Gesher unter Beschuss durch die irakischen Streitkräfte und der Arabischen Legion. Nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg wurde die Siedlung um mehrere hundert Meter nach Nordwesten versetzt. In den 1990er Jahren erlebte der Kibbuz einen Privatisierungsprozess. Nur in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Kultur und Freizeit wurde das Kollektiv gewahrt. Nach dem Friedensvertrag mit Jordanien wurde auf dem ursprünglichen Kibbuzgrund ein Museum zu Gesher und dem von Pinchas Ruthenberg gegründeten Wasserkraftwerk eröffnet.

Das Kibbutz Gesher
Das Kibbutz Gesher (Foto: Ilana Skolnik / Wikimedia Commons)